Im medizinischen Sektor werden PCM in sehr unterschiedlichen Anwendungsbereichen eingesetzt, von denen hier einige exemplarisch genannt werden sollen. Auf die Verwendung von PCM zur Temperierung von Medikamenten, Vakzinen u.ä. während des Transports soll hier nicht näher eingegangen werden. Hierzu finden Sie mehr Information direkt in der Rubrik Transport/Logistik.
PCM eignet sich ideal zum gezielten Kühlen und Wärmen einzelner Körperteile. So besteht beim Kühlen mit Eispackungen häufig auch die Gefahr einer lokalen Unterkühlung. Durch den Einsatz von PCM als Kühlmittel kann dies ausgeschlossen werden. Der Schmelzpunkt wird so gewählt, dass er als kühlend empfunden wird und auch diese Wirkung hat, aber zu hoch liegt, um zu ungewünschten Nebenwirkungen zu führen. Aus diesem Grund ist PCM ideal geeignet für Kälteanwendungen unter anderem im postoperativen Bereich und bei der Unfallversorgung.
In der Wärmetherapie ist PCM schon viele Jahre im Einsatz. Es wird von Physiotherapeuten und Kliniken zum Beispiel in der Behandlung subakuter und chronischer Zustände des rheumatischen Formenkreises, bei postakuten Zuständen nach Traumata am Bewegungsapparat oder auch bei funktionellen Durchblutungsstörungen eingesetzt. Als Pulver in Wärmekissen verpackt stellt es eine saubere, leicht zu desinfizierende Alternative zu Fangoparaffin dar.
Auch um das Auskühlen des Körpers zu vermeiden wird PCM in Decken oder Schlafsack eingearbeitet eingesetzt. Anwendungsbereich ist hier zum Beispiel die OP-Vorbereitung und in der Frühchen-Versorgung, wenn zur vorübergehenden Temperierung passive Wärmemöglichkeiten benötigt werden.
Um die Bandbreite von möglichen PCM-Einsatzgebieten aufzuzeigen dient dieses letzte Anwendungsbeispiel: Die Erhöhung des Tragekomforts bei Orthesen und Prothesen. Hierbei geht es speziell darum, durch den Einsatz von PCM die Schweißentwicklung an der Verbindung zwischen Körperteil und Orthese/Prothese zu vermindern. Hierbei kommen PCM nahe der Körpertemperatur zum Einsatz, die eine Temperaturerhöhung an der entsprechenden Stelle deutlich hinauszögern.